„Neujahrsgruß des Bürgermeisters 2016/2017“
Liebe
Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der Abreißkalender ist
dünn geworden. Nur noch kurze Zeit, dann feiern wir
Silvester und stehen an der Schwelle zu einem neuen
Jahr. Am Ende eines Jahres blicken wir zurück auf das
Gewesene, schauen aber auch schon auf das Kommende. Mit
dem Jahr 2016 geht wieder ein bewegtes und bewegendes
Jahr zu Ende. Die Folgen kriegerischer
Auseinandersetzungen und terroristischer Anschläge in
aller Welt sind jetzt ganz konkret auch bei uns in
Deutschland spürbar. Terroristische Anschläge wie in
Paris, Nizza und Berlin führen uns mit aller Brutalität
vor Augen, dass die Welt der Kriege sich auch für uns
nicht mehr nur im Fernsehen abspielt, zwischen
Abendessen, Tagesschau und Krimi oder Spielfilm. Die
Welt ist aus den Fugen geraten und ich habe das Gefühl,
dass wir noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht
haben. Wir alle sind gefordert, uns einzubringen in
einen Prozess, der den Zusammenhalt in Europa und der
Welt stärkt.
Große
Freude empfinde ich daher bei der Entwicklung unserer
sich anbahnenden Städtepartnerschaft mit der
französischen Gemeinde Ingré in der Nähe von Orléans.
Nicht nur, dass der Rat der Stadt Ingré sich einstimmig
für eine Jumelage mit Drensteinfurt entschlossen hat,
auch wir haben im Rat mit überwältigender Mehrheit
hierfür votiert. Ein tolles Zeichen war auch die
Resonanz auf meine Einladung zur Gründung eines
Partnerschaftskomitees. Dies alles bestärkt mich darin,
hier mit großem Engagement weiter voranzuschreiten.
Voraussichtlich im September 2017 wird eine kleine
Delegation erste Gespräche über die konkrete Umsetzung
der Städtepartnerschaft in Ingré führen. Diese
zukünftige Partnerschaft ist auch für unsere
Schülerinnen und Schüler der Teamschule interessant. Ein
Schüleraustausch nach Frankreich bietet Möglichkeiten,
„Land und Leute“ kennen zu lernen. Meine Vision ist,
enge Kontakte zwischen Bürgerinnen und Bürgern aus
Drensteinfurt und Ingré aufzubauen, die
deutsch-französische Freundschaft aktiv zu leben und
gemeinsam die europäische Identität zu stärken.
Auf
was können wir zurückblicken oder uns im Neuen Jahr
freuen:
Mitte
Januar 2016 haben wir gemeinsam in einem Kraftakt die
40%-Hürde für die Nachfragebündelung im Rahmen der neuen
Glasfasertechnologie in Drensteinfurt, Rinkerode
und Walstedde geschafft. Seit April wird in Rinkerode
und jetzt in Drensteinfurt „gebuddelt“; Walstedde wir im
kommenden Jahr folgen. Trotz mancher Schwierigkeiten im
Ausbau des Glasfasernetzes können wir uns darüber
freuen, einen großen Standortvorteil mit dem neuen
digitalen High-Speed-Netz zu bekommen.
Viele
Bürgerinnen und Bürger haben sich in den letzten Monaten
gefragt, wie es mit dem integrierten Handlungskonzept
für die Drensteinfurter Innenstadt – kurz IHK -
weitergeht. Der Rat der Stadt Drensteinfurt hat im
November den Auftrag für das Citymanagement an das Büro
Frauns aus Münster vergeben. Elke Frauns ist für die
Stadt keine Unbekannte. Bereits bei der
Auftaktveranstaltung zum Handlungsprogramm Innenstadt im
August 2013 leitete sie die Moderation und begleitete
zudem das integrierte Handlungskonzept. Die Projekte des
Handlungskonzeptes, die das Büro ab Anfang des Jahres
umsetzten soll, sind zuvor mit Beteiligung der Bürger
entwickelt worden. Die Zielgruppe des City-Managements
sind Unternehmer, Eigentümer, aber besonders auch Sie,
die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Drensteinfurt. Ohne
diese Gruppen gäbe es keine lebendige Innenstadt. Frau
Frauns hat in ihrer Vorstellung im Rat besonders betont,
wie wichtig es sei, ein „Gleichgewicht zu schaffen
zwischen Anspruch, Verantwortung und Realität.“
In
enger Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung, dem
Ordnungsamt und der Interessengemeinschaft
Werbung für Drensteinfurt e.V. setze ich mich dafür ein,
vier Verkaufsoffene Sonntage in Drensteinfurt zu
erhalten. Gerade vor der zunehmenden Verbreitung des
Online-Handels und des verschärften Wettbewerbs im
Handel in der Region sind die verkaufsoffenen Sonntage
ein wichtiges Instrument zur Kundengewinnung und –bindung
für Drensteinfurt.
Erstmals seit Einführung des Neuen Kommunalen
Finanzmanagements im Jahr 2008 ist es gelungen, den
Haushalt der Stadt Drensteinfurt für das kommende
Jahr so früh im Rat einzubringen, dass wir ihn bereits
in der letzten Woche haben verabschieden können. Wie im
vergangenen Jahr haben wir die Verhandlungen und
Gespräche aus meiner Sicht sehr konstruktiv, offen und
sachorientiert geführt. Am Ende aller Beratungen haben
wir den Haushalt einstimmig im Rat beschlossen. Wir
mussten an der ein oder anderen Stellschraube drehen,
konnten dafür aber auch die freiwilligen Leistungen
erhalten, zu denen wir als kleine Kommune nicht
verpflichtet wären. So habe ich insbesondere die
Förderung der Vereine und Institutionen, die sich Tag
für Tag auf unterschiedlichste Art und Weise für unsere
Gemeinschaft einsetzen, nicht gekürzt. Mir ist wichtig,
dass alle, die sich ehrenamtlich engagieren, wissen,
dass Stadt und Bürgermeister hinter ihnen stehen. Und
auch die zunächst vorgesehene Streichung des Zuschusses
für den Nachtbus für eine von zwei Nächten haben wieder
von der Agenda genommen, da uns die Sicherheit unserer
jungen Nachtschwärmer mehr am Herzen liegt, als ein
ausgeglichener Haushalt.
Mit
Blick auf andere Kommunen können wir feststellen, dass
wir einen Lebensstand erreicht und in den letzten Jahren
gehalten haben, um den uns in Nordrhein-Westfalen so
manche Gemeinde beneidet. Drensteinfurt ist und bleibt
eine lebens- und liebenswerte Stadt. Dies zu erhalten,
geht nicht ohne die erforderlichen finanziellen
Ressourcen. Und ich bin mir sicher, auch Sie wünschen
sich eine nachhaltige Finanzpolitik, die uns unsere
Eigenständigkeit im Handeln erhält und uns nicht in die
Haushaltssicherung treibt.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich
danke Ihnen allen in den Ortsteilen für ihre aktive
Bürgerschaft. Eine Bürgerschaft, die bereit ist, für
einander Verantwortung zu übernehmen und sich
gegenseitig zu unterstützen. Ohne Ihren Einsatz in
Vereinen, Verbänden, Hilfsdiensten, bei der Feuerwehr,
in Kirche und/oder Politik oder den verschiedensten
Gruppen wäre das Leben bei uns um einiges ärmer.
Ihnen
allen wünsche ich, auch im Namen der Verwaltung,
Gesundheit, Zufriedenheit und Glück in einem
erfolgreichen neuen Jahr 2017
Ihr
Carsten Grawunder
Bürgermeister
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